Bald geht es los

02Feb2019

Schon seit der Grundschule ist es mein großer Traum, nach dem Abitur ein Jahr ins Ausland zu gehen, am liebsten nach Lateinamerika. Die spanische Sprache hat mir schon immer sehr gefallen und auch das, was ich bisher über die lateinamerikanische Kultur gehört habe, hat mich sehr fasziniert.

Deshalb freue ich mich sehr, dass ich nun über die Organisation AFS die Möglichkeit bekomme, ein Jahr in Bolivien zu leben und die Kultur näher kennenzulernen.

Ich werde in Bolivien einen Freiwilligendienst über das entwicklungspolitische Programm "weltwärts" absolvieren und das Projekt "Bolivia Digna" in Cochabamba unterstützen. Bolivia Digna betreut Kinder, die in Armut leben und bietet sowohl Unterricht, als auch sportliche und kreative Aktivitäten an. Was genau meine Aufgaben sein werden, erfahre ich wohl erst vor Ort, ich werde euch dann davon berichten.

Mir ist bewusst, dass es viel Kritik an Freiwilligendiensten gibt, da die Freiwilligen nicht "die Welt retten" können. Trotz des Titels "Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst" handelt es sich dabei aber nicht um Entwicklungshilfe. Wir Freiwilligen sind keineswegs ausgebildet, um qualifizierte Entwicklungshilfe zu leisten und haben meist kaum Vorerfahrung. Vielmehr geht es um den gegenseitigen interkulturellen Austausch und das Lernen voneinander.

Ziel ist es, dass wir in unserem Jahr lernen, kulturelle Unterschiede zu erkennen, zu verstehen und damit umzugehen. Vorurteile und Stereotypen abzubauen und uns selbst ein begründetes Bild zu machen, wie die Menschen anderer Kulturen sich verhalten und welche Werte und tieferliegende, für uns nicht auf den ersten Blick erkennbare Wurzeln diesem Verhalten zu Grunde liegen. Gleichzeitig sollen wir auch umgekehrt den Menschen aus unserem Gastland einen Einblick in unsere Kultur vermitteln und somit die Völkerverständigung und die globale Zusammenarbeit fördern.

Das ist auch, wofür die Organisation "AFS - interkulturelle Begegnungensteht. Sie möchte ein globales Bewusstsein schaffen und damit Diskriminierung, Rassismus und Vorurteile bekämpfen.

In meinem Vorbereitungsseminar haben wir viel über solche Themen gesprochen und mir ist einiges bezüglich meiner eigenen Einstellung bewusst geworden. Aber auch, dass diese Einstellung und die Stereotypen, die wir haben, nicht verhindert werden können und völlig natürlich, ja manchmal sogar nützlich sind. Ich hoffe nun, in meinem Jahr in Bolivien meine Sicht auf die Welt und die Menschen erweitern und eine andere Perspektive einnehmen zu können.

In weniger als drei Wochen geht es nun endlich los für mich und die Vorfreude steigt, aber gleichzeitig auch die Ängste davor, was auf mich zukommt. Dazu kommt der bevorstehende Abschied von Freunden und Familie.
Doch trotz meiner gemischten Gefühle hinsichtlich meiner Ausreise freue ich mich auf die vielen neuen Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen, die ich in Bolivien sammeln werde. Ich werde versuchen, euch hier regelmäßig auf dem Laufenden zu halten.

Leona;)