Berichte von 07/2019

Reise durch Bolivien - Abstecher nach Argentinien

27Juli2019

Weiter ging unsere Reise in Argentinien. Über die Grenze nach Argentinien zu gelangen ist aber erst mal gar nicht so einfach, wie wir es aus Europa gewohnt sind. Mit vielen anderen Reisenden mussten wir einige Zeit anstehen, um unsere Dokumente vorzuzeigen und unsere Taschen kontrollieren zu lassen. Endlich in Argentinien angekommen, gehen die Kontrollen auf der Autobahn weiter. Andauernd fahren wir durch Kontrollpunkte und werden teilweise sogar angehalten und durchsucht. Die Tatsache, dass richtige Autobahnen existieren, auf denen viele private Autos fahren, überrascht mich, da ich aus Bolivien die einspurigen, teilweise nicht geteerten Überlandstraßen gewohnt bin, die die großen Städte verbinden und fast ausschließlich von Bussen und Transportern befahren werden.

Allgemein bin ich sehr überrascht, wie stark sich dieser Teil Argentiniens von Bolivien unterscheidet, obwohl wir doch noch so nahe an der bolivianischen Grenze sind. Generell wirkt es auf mich viel europäischer als Bolivien. Der Straßenverkehr ist sehr geregelt, es fahren Linienbusse und es ist viel Polizei auf den Straßen unterwegs. Es gibt kaum kleine Tiendas oder Straßenverkäufer, Cholitas habe ich keine gesehen. Auch vom Aussehen unterscheiden sich die Menschen stärker als ich erwartet habe. Ein Großteil der Menschen in der Stadt hat hellere Haut und Haare als die meisten Bolivianer und die Fußgängerzone in der Innenstadt mit vielen westlichen Marken hätte auch in Deutschland sein können.
Ich fühle mich irgendwie unwohl, da alles seltsam fremd ist. Dadurch fällt mir das erste Mal auf, wie sehr ich mich mittlerweile an Bolivien und die bolivianische Lebensart gewöhnt habe.

Unser Ziel ist die nordargentinische Stadt Salta. Leider gefällt uns die Stadt nicht so gut, wie erhofft. Sie wirkt auf uns sehr grau und viele der Häuser sind in einem schlechten Zustand. Am Rande der Stadt steht ein Hügel, von dem aus man einen guten Blick über die gesamte Stadt hat, aber auch von oben wirkt das Stadtbild eher trostlos.

Salta von oben

Da uns die Stadt nicht so gut gefällt, bleiben wir nur einen Tag und fahren danach weiter in die Region Jujuy. Die durch die Anden geprägte Region ist von Bergen und Hügeln in vielen verschiedenen Farben durchzogen und mit Kakteen übersät. Eine große Attraktion ist der "Cerro de los Siete Colores" (Berg der sieben Farben) bei Purmamarca, der durch verschiedenfarbige Sedimentschichten entstanden ist. Aber auch der Rest der Region bietet wunderschöne Landschaften. Außerdem kommen wir durch einige süße Orte wie Tilcara und Humahuaca.

Cerro de los siete coloresPurmamarcaTöpferarbeiten in Humahuaca

Von dort aus geht es auch schon wieder zurück nach Bolivien. An der Grenze in die andere Richtung geht es um einiges schneller, da wir nur einen Stempel bekommen und niemand durchsucht und befragt werden muss. Auch wenn wir nur zwei Tage in Argentinien waren, fühle ich mich wohl, wieder in Bolivien zu sein, wo ich mich einigermaßen auskenne und zurechtfinde.

Zurück in Bolivien ist unsere Reise aber noch lange nicht zu Ende. Über unser nächstes Ziel berichte ich euch in einigen Tagen.

Liebe Grüße
Leona;)

Reise durch Bolivien - Santa Cruz, Samaipata und Tarija

20Juli2019

Die letzten 2,5 Wochen bin ich gemeinsam mit meinem Freund, der aus Deutschland zu Besuch war, durch Bolivien gereist. Da wir ziemlich viel gesehen und erlebt haben, werde ich die Reise in mehrere Blogeinträge aufteilen.

Unser erster Halt war Santa Cruz. Ich war zwar bereits vor einigen Monaten in Santa Cruz, habe da aber nicht viel von der Stadt sehen können. Santa Cruz ist eine sehr große Stadt, mit viel Verkehr und vielen Menschen. Das Zentrum mit der Plaza ist recht schön, aber ansonsten fand ich persönlich die Stadt recht eintönig und grau.

La Catedral

Wir sind allerdings auch nicht lange in Santa Cruz geblieben, sondern von dort aus weitergefahren nach Samaipata, einen circa drei Stunden von Santa Cruz entfernten Ort.

Samaipata liegt zwischen den Anden und dem Tiefland und ist von grünen Hügeln umgeben. Es ist ein wirklicher ruhiger und süßer Ort mit viel Artesania (Handwerkskunst wie z.B. Makremee), Cafés, Restaurants und Hostels.

Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Weltkulturerbe "Fuerte de Samaipata", eine Ruinenstadt der Inkas. Dort kann man in den Stein gehauene Symbole und Formen, die auf religiöse und spirituelle Rituale zurückzuführen sind, sowie erhaltene Teile alter Gebäude besichtigen. Allerdings fand ich es ehrlich gesagt etwas enttäuschend, da viele der Steinformen nicht gut erhalten und nur schwer zu erkennen waren und es insgesamt nicht mehr wie eine wirkliche Inkastadt wirkte.

Fuerte de Samaipata

Um einiges spannender war für uns der kleine Zoo in der Nähe des Ortes, der aufgefangene Wildtiere beherbergt. Die Tiere waren nicht in ihren Gehegen gefangen, sondern konnten sich frei bewegen, sodass die Besucher sich ihnen wirklich nähern konnten, sofern die Tiere darauf eingingen. Von Hunden, Affen, Nasenbären und Schweinen über Papageien und Tukane bis hin zu Lamas und Leoparden war alles dabei. Mir hat der von Freiwilligen geführte Zoo wirklich sehr gut gefallen, da die Tiere dort ein freies und friedliches Leben zu führen scheinen.

Von Samaipata ging es für uns weiter nach Tarija im Süden Boliviens. Die Stadt hat mich wirklich begeistert, es ist alles viel ruhiger und entspannter als ich es bisher aus bolivianischen Städten gewohnt bin. Der Straßenverkehr ist geregelt und ruhig, es gibt viele Parks und grüne Plätze, an denen man sich wirklich zurückziehen kann, und selbst im Zentrum sieht man kaum Touristen. Bekannt ist Tarija für seine Weine und die Weintouren. Da wir aber beide keine Wein-Fans sind, haben wir diese nicht probiert.

Tarija

In den nächsten Wochen werde ich euch von den weiteren Erlebnissen unserer Reise berichten. Jetzt heißt es für mich aber erstmal, mich zurück in den Arbeitsalltag einzufinden.

Liebe Grüße
Leona;)