Berichte von 08/2019

Reise durch Bolivien - Copacabana

27Aug2019

Das letzte Ziel unseres Urlaubs ist Copacabana am Titicacasee.
Der Ort ähnelt einem Urlaubsort an der Ostsee, alles ist entspannt und entschleunigt, die Leute schlafen lange und verbringen den Tag am Strand. Auch hier gibt es viel Artesania sowie schicke Cafés und Restaurants. Für uns ist es eine gute Gelegenheit, mal etwas runterzukommen und uns von den vielen langen Busfahrten der letzten Tage zu erholen.

Wenn man nicht weiß, dass man an einem See ist, sieht es aus wie das Meer, das Bolivien sich so wünscht, soweit erstreckt sich das Wasser. Nur der Salzgeruch fehlt in der Luft. Das fehlende Meer ist ein wunder Punkt in der Geschichte und im Stolz Boliviens.

Vor Copacabana liegen zwei kleine Inseln, die Isla del Sol und die Isla de la Luna. Mit einem Boot gelangt man zu den Inseln, auf denen es einige Relikte der Inkas zu besichtigen gibt. Allerdings hat man bei der Tagestour auf den Inseln nur wenig Zeit, sodass man nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten zu sehen bekommt und durchgehend von einem Touristenpulk umgeben ist. Dadurch bekommt man wenig von der eigentlichen Inka-Kultur mit und macht die Tagestour meiner Meinung nach nicht lohnenswert.

Templo de la Fertilidad (Isla de la Luna)Auf der Isla del Sol

Nach ein paar erholsamen Tagen in Copacabana geht es für uns schließlich zurück nach La Paz und wieder zur Arbeit.

Liebe Grüße

Leona;)

Reise durch Bolivien - Salar de Uyuni

17Aug2019

Das nächste Ziel unseres Urlaubs ist Uyuni. Von dort aus starten die Touren zum Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt und wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Boliviens. Sie hat eine Ausdehnung von ca. 11.000 km² und liegt im Altiplano auf ungefähr 3600m Höhe. Die Region lebt vor allem vom Salzabbau und vom Tourismus.

Mit einem Jeep geht es erst einmal zum "Cementerio de Trenes" (Eisenbahnfriedhof), an dem nicht mehr einsatzfähige Züge liegen.

Cementerio de Trenes

Danach folgt eine lange Fahrt über eine unendliche, weiße Fläche. In alle Richtungen erstreckt sich das Salz und lässt Entfernungen verschwimmen. Ohne Sonnenbrille kann man so gut wie nichts sehen, da die Sonne so stark von der weißen Oberfläche reflektiert wird. Mitten in der Wüste liegt die "Isla Incahuasi", eine kleine, von Kakteen übersäte Insel, die aus der eintönigen Umgebung stark hervorsticht.

Die SalzwüsteIsla Incahuasi

Tagsüber ist es in der Salzwüste recht warm durch die starke Sonneneinstrahlung, aber sobald die Sonne untergeht, sinken die Temperaturen schlagartig ab auf bis zu -15°C. Da es aber in den Unterkünften keine Heizungen gibt, sollte man das warme Bett nachts am besten nicht verlassen;)

Die nächsten beiden Tage verbringen wir in der Gegend des "Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa", einem Nationalpark südlich des Salar de Uyuni. Er grenzt an Chile und Argentinien und liegt in der "Cordillera Occidental" der Anden, weshalb er sich in einer Höhe von 4000-5000m befindet. In den Bergen liegen viele wunderschöne Lagunen, an den unzählige Flamingos siedeln, und einige aktive Vulkane.

FlamingosÁrbol de piedraLaguna Colorada

Nachts kann man einen unglaublichen Sternenhimmel betrachten, da weit und breit kein störendes Licht zu sehen ist und wir uns sehr hoch befinden. Früh am letzten Morgen können wir dann noch Geysire besichtigen und den Sonnenaufgang in den heißen Quellen genießen, bevor es auf einem langen Weg durch atemberaubende Landschaften wieder zurück nach Uyuni geht.

Ein kläglicher Versuch, den Sternenhimmel einzufangenGeysirSonnenaufgang an den heißen QuellenRückweg durch den Altiplano

Auch wenn die Uyuni-Touren sehr beliebt und deshalb von Touristen überfüllt sind, findet man trotzdem ruhige Orte, an denen man die wunderschöne Natur genießen kann. Ich kann sie jedem Bolivien-Besucher sehr ans Herz legen.

Ganz liebe Grüße
Leona;)

Projekt Update

02Aug2019

Bevor es mit unserer Reise weitergeht, hier ein kleines Update aus meinem Projekt. Ich habe lange Zeit nicht mehr aus meinem Projekt berichtet, deshalb möchte ich euch über die letzten Monate auf dem Laufenden halten.

Im CISMA bieten wir immer wieder kleinere Aktionen für die Kinder an, in denen wir ihnen aktiv und spielerisch Themen wie Ernährung und Gesundheit, aber auch Schulinhalte näher bringen wollen.

Vor einigen Wochen haben wir nachmittags beispielsweise draußen auf dem Hof viele kleine Spiele aufgebaut, mit denen die Kinder ihr logisches Denken und ihre mathematischen Fähigkeiten testen und üben konnten.

Auch Werte wie Respekt, Toleranz, Solidarität und Ehrlichkeit spielen eine große Rolle im CISMA und wurden mit den Kindern besprochen.

Darüberhinaus haben wir uns eine Woche lang gemeinsam mit den Kindern mit gesunder Ernährung beschäftigt. Dafür wurde unter anderem ein Puppentheater zum Thema aufgeführt, um das Interesse der Kinder zu wecken. Am Ende der Woche gab es ein Apthapi, das ist eine Art andinisches Picknick, bei der das ausgebreitete Essen mit allen geteilt wird. Allerdings wird ohne Besteck und Teller sondern nur mit den Händen gegessen, was es für mich etwas komplizierter machte. Selbstverständlich wurde bei diesem Apthapi großer Wert auf gesundes Essen gelegt und wir konnten sogar den selbst angebauten Salat aus unserem Garten dafür ernten.

Apthapi

Bei einer weiteren Aktion zur gesunden Ernährung haben wir vor der Schule der Kinder einige Stände aufgebaut, an denen sowohl die Kinder nach der Schule, als auch die Familien aus der Umgebung vorbeikamen. Die Educadores hatten vorher extra nahrhaftes, günstiges und einfach zuzubereitendes Essen vorbereitet, dass dort für günstige Preise verkauft wurde. Außerdem gab es einen kleinen Infostand zum Thema Gewaltprävention, sowie eine Ausstellung der Gegenstände, die wir gemeinsam mit den Kindern gebastelt hatten.

Feria de Alimentación saludable Manualidades

Ein weiteres, wichtiges Thema im CISMA, das wir den Kindern immer wieder nahe zu bringen versuchen, ist die Zahnhygiene. Einige der Jugendlichen haben dazu ebenfalls in einem Puppentheater erklärt, wie man Karies durch gesunde Ernährung und regelmäßiges Zähneputzen vorbeugen kann.

Títeres de Higiene dental

Zum "Día del reciclaje" (Tag des Recycelns) am 17.05 wurde eine kleine Marcha (Streik/ Umzug) durch die Umgebung organisiert. Dafür hatten die Kinder extra Plakate gebastelt mit verschiedenen Nachrichten zur Müllvermeidung. Auf dem Weg durch die Straßen konnten die Kinder außerdem viele weggeworfene Plastikflaschen einsammeln, aus denen wir dann später gemeinsam verschiedene nützliche Gegenstände gebastelt haben.
Leider gibt es in Bolivien kein Pfandsystem, weshalb die meisten Plastikflaschen nach ihrem einmaligen Gebrauch im Müll oder auf der Straße landen. Da man das Leitungswasser hier nicht trinken kann, ist der Verbrauch von Plastikflaschen sehr hoch. Deshalb freue ich mich darüber, dass wir zumindest bei uns im Projekt versuchen, die Flaschen weiter zu verwerten und damit auch den Kindern und Familien Ideen zur Nutzung von Plastikflaschen geben.

Auch zum "Día del medio ambiente" (Tag der Umwelt) am 05.06 wurde das Thema der Müllvermeidung thematisiert, genauso wie einige andere Ansatzpunkte zum Umweltschutz, die wir mit den Kindern besprechen konnten. Mich freut es sehr zu sehen, wie die Nachrichten bei den Kindern ankommen und sie verstehen, warum sie ihr Bonbon Papier vielleicht lieber in den Mülleimer als auf den Boden werfen oder warum sie einen Stoffbeutel mit zum Einkaufen nehmen sollten. Trotzdem ist das Bewusstsein für Umweltschutz leider bei vielen immer noch sehr gering.

Mir gefallen die vielen Aktionen, die bei uns im Projekt gestartet werden, da dadurch der Fokus nicht nur auf den Hausaufgaben liegt und der Tag für die Kinder etwas aktiver und abwechslungsreicher ist. Außerdem wird dadurch ein Bewusstsein für wichtige Themen sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern geschaffen, was langfristig hoffentlich für eine positive Veränderung sorgt.

Liebe Grüße
Leona;)